„Vom Weltall aus betrachtet, sehen alle Menschen gleich aus“, sagt der ehemalige Pilot und Gründer von Moona, Asaf Brimer. „Moona – ein Raum für Veränderung“ heißt das Projekt, das im Norden Galiläas Kinder und Jugendliche aus jüdischen und arabischen Familien zusammenbringt, um sich gemeinsam an technischen Tüfteleien zu versuchen und letztlich die ganze Region sozial-ökonomisch voranzubringen.
Gemeinsam mit seinem Partner Hussein Tarabeih, der für einen Städteverbund im Bereich Umweltqualität arbeitet, brachte er das Innovationszentrum mithilfe einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne auf den Weg.
Ihr Ziel ist es, arabische und jüdische Israelis in Galiläa zusammenzubringen und diese wiederum mit akademischen Einrichtungen und Firmen der Region. Außerdem soll so gerade Frauen aus arabischen Familien ein Zugang zu besserer Ausbildung gewährt werden.
Eine der jungen Teilnehmerinnen, Shada Miari, formuliert es so: „Ich stelle mir vor, dass ich irgendwann in einem weißen Laborkittel Forschung betreibe und Dinge tue, die Frauen früher nicht tun durften.“
Brimer selbst sagt, dass es ihm vor allem darum gehe, die beiden Bevölkerungsgruppen zusammenzubringen: „Ich denke, dass meine eigenen Kinder es besser haben werden, wenn unsere Gesellschaft offener ist. Wir verzichten auf viele Vorteile, weil wir nicht genug Gelegenheiten haben, uns zu treffen und auszutauschen. Arabische Kinder haben weniger Zugang zu Hightech.“
Die beiden Männer beschlossen, den Fokus auf Weltraumforschung zu setzen, weil die Verbindung zwischen Technologie und Erkundung viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Umgebung des Dorfes Majd Al-Kurum, ein Dorf etwa 15km östlich von Akko, anziehen würde.
Bislang nehmen etwa 100 jüdische und muslimische Gymnasiastinnen und Gymnasiasten an den wöchentlichen Aktivitäten teil, um etwas über Roboter, Drohnen, 3D-Drucker, Elektronik und andere relevante Technologien zu lernen. Auch die Familien der Teilnehmer sind zum Besuch eingeladen.
„Wir brauchen nicht über Araber oder Juden zu sprechen; wir sind einfach hier, um Dinge zu tun, die getan werden müssen. Und jeder ist willkommen, weil der Bedarf groß ist“, sagt Brimer.
Das Wort „Moona“, so erklärt Brimer, bedeutet im Arabischen „Wunsch“, im Hebräischen erinnert es an „Emuna“ (Glaube) und im Englischen an „Moon“ (Mond).
Als er seinen Freunden bei der NASA im Januar 2013 von den Plänen für das Programm erzählte, das „die Gesellschaft verändern soll“, nahmen diese ihn ernst. Ende des Monats kam der NASA-Verwaltungsleiter Charles Bolden nach Israel, um des 10. Jahrestags des Space Shuttle Columbia Unglücks zu gedenken, bei dem der israelische Astronaut Ilan Ramon ums Leben kam. Bolden besuchte auch Brimer und Tarabeih in Galiläa, um sie bei der Verwirklichung von Moona zu unterstützen und hielt eine Rede vor begeisterten Jugendlichen aus Sakhnin, die für die NASA-Vertreter eine Wissenschaftsausstellung zusammengestellt hatten.
Bolden erzählte den Jugendlichen, dass die USA und Russland in der Weltraumforschung kooperierten, obwohl die USA und die Sowjetunion bittere Feinde gewesen waren. „Aber wir müssen anderen Menschen vergeben können. Und das ist harte Arbeit“, sagte er.
Der israelische Unternehmer Stef Wertheimer half bei der Finanzierung des Projekts und der ehemalige Staatspräsident Shimon Peres kam persönlich vorbei, um 2014 die Eröffnung zu feiern.
Unterstützt wird Moona auch von SpaceIL, eine Bewegung von Freiwilligen, Akademikern, Geschäftsleiten und Experten der Industrie, die gemeinsam an der Landung eines israelischen Satelliten auf dem Mond arbeiten und zudem gezielt den Unterricht israelischer Schulkinder im Bereich Weltraumtechnik unterstützen.
Das folgende Video gibt Einblick in die Arbeit des Projekts.
Quelle: Außenministerium/Botschaft des Staates Israel
Redaktion Israel-Nachrichten.org
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Dann unterstützen Sie uns bitte mit einer Spende, oder werden Sie Mitglied der Israel-Nachrichten.
Durch einen technischen Fehler, ist die Kommentarfunktion ausgeschaltet!
Leserkommentare geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Wie in einer Demokratie ueblich achten wir die Freiheit der Rede behalten uns aber vor, Kommentare nicht, gekuerzt oder in Auszuegen zu veroeffentlichen. Anonyme Zuschriften werden nicht beruecksichtigt.