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Deutsche Regierung wegen Antisemitismusrunde in der Kritik

Jüdische Aktivisten in Deutschland kritisieren das Innenministerium, weil es keine jüdischen Experten für die Fachkommission über Antisemitismus ernannt hat.

In einer gemeinsamen Erklärung vom Dienstag teilen mehrere Gruppen mit, sie würden ihre eigenen Expertenkommission zum Thema Antisemitismus etablieren.

Die Tatsache, dass keine jüdische Experten ernannt wurden ist „ein beispielloser Skandal“, sagte Julius Schoeps, Gründungsdirektor des Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien in Potsdam.

Das deutsche Innenministerium hat die Kommission im August 2009 eingesetzt, mit rotierenden Mitgliedern. Das neue Gremium von acht Experten, darunter Wissenschaftler und Pädagogen, traf sich zum ersten Mal am 19. Januar diesen Jahres.

Schoeps, der als einziges jüdisches Mitglied der Kommission angehört sagte, das Parlament und der Innenminister sollten erklären, warum sie es anscheinend nicht für notwendig halten, dass Experten und Berater jüdischer Herkunft oder Vertreter von jüdischen Organisationen und Gemeinden der Fachkommission über Antisemitismus angehören.

„Niemand würde auf die Idee kommen, eine Konferenz über den Islam ohne Muslime, oder einen Runden Tisch zur Diskriminierung von Frauen ohne die Anwesenheid von Frauen vorzuschlagen“, sagte Anetta Kahane, Leiterin der Amadeu Antonio Stiftung.

Kahane, Schoeps und Deidre Berger vom American Jewish Committee in Berlin, haben sich deshalb entschlossen ihre eigene Expertenkommission über Antisemitismus zu bilden.

Die Kommission soll mit jüdischen und nicht-jüdischen Experten aus Deutschland und anderen Ländern besetzt werden, heißt es in einer Erklärung, wonach sich die Kommission erstmals im März treffen will.

Die Regierungskommission wurde gebildet, um regelmäßig über Antisemitismus und die Bemühungen zu beraten, diesen in Deutschland zu bekämpfen.

Es sollen Empfehlungen auf der Grundlage bewährter Praktiken erarbeitet und ein Austausch mit anderen Experten gefördert werden.

Obwohl die Kommission ihren ersten umfassenden Bericht im Jahr 2011 vorgestellt hat, „muss noch eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Ideen stattfinden und Vorschläge erörtert werden“, sagte Stephan Kramer, der Vertreter des AJC über Antisemitismus in Europa.

„Es ist nicht genug, den Antisemitismus auf Solidaritäts-Kundgebungen und in Gedenkreden zu bekämpfen“, sagte Kramer.

Redaktion Israel-Nachrichten.org

 

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Von am 11/02/2015. Abgelegt unter Europa. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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