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Offener Brief an den UNRWA-Generalkommissar

Am 07. September 2014 strahlte SRF 1 in der Reihe „Sternstunde Philosophie“ ein Interview mit Philippe Krähenbühl, dem neuen General Kommissär der UNWRA aus.

UNRWA-Generalkommissar KrähenbühlKrähenbühl und seine Interviewpartnerin Bleisch boten ein Bild völliger Harmonie. Bleisch, indem sie ihr eigenes verzerrtes Geschichtsbild nonchalant als Wahrheit verkaufte, Krähenbühl, weil er das fragwürdige Gebaren der UNWRA in ein nahezu romantisches Licht tauchte.

Da wird die Geschichte geklittert und von einem „Konflikt“ gesprochen, der bereits fast 100 Jahre alt ist. Jedoch kann der „Konflikt“ frühestens seit 1967 bestehen. Tatsache ist, dass der „Konflikt“erst nach dem freiwilligen völligen Rückzug Israels aus Gaza im Jahr 2005 begann.

Bleisch übernimmt bereitwillig das Narrativ der heute mit 5 Millionen benannten Ziffer der arabischen Flüchtlinge, von Krähenbühl wird der Ball dankend aufgenommen.

So geht es weiter während 50 Minuten…..

Krähenbühl nutzt seine neue Stellung, die Opferrolle der Palästinenser aufzublähen und zu zementieren. Und unterlässt es, auch nur darüber nachzudenken, dass es auch eine andere Seite gibt, die jüdisch-israelische. Die ist für ihn irrelevant. Wird es auch bleiben. Denn Israel ist nicht die Hand, die ihn und seinesgleichen füttert.

Hanspeter Büchi hat sich mit einem Brief an Krähenbühl gewandt und ihn mir zur Veröffentlichung freigegeben.

Sehr geehrter Herr Krähenbühl
Lassen Sie mich erst UNRWA-Direktor Ralph Galloway aus dem Jahr 1958 zitieren: „The Arab states do not want to solve the refugee problem. They want to keep it as an open sore, as an affront to the United Nations, and as a weapon against Israel. Arab leaders do not give a damn whether Arab refugees live or die!“
Hat sich daran etwas geändert? Eigentlich nicht.
Nun, ich sah der Sendung mit Interesse entgegen, zwar verbunden mit gemischten Gefühlen, aber man weiss ja nie…
Ihre Haltung war leider die eines Anwalts der Hamas resp. der palästinensischen Seite. Bedauerlicherweise ist Ihnen der Begriff „neutral“ ebenso fremd wie dem IKRK, das für seine einseitige, antiisraelische Haltung bekannt ist. Das macht die UNRWA nicht eben glaubwürdig. Was sie sagten und wie – es kommt auf eine permanente Anklage gegen Israel hinaus. Woraus geht das hervor?
Es beginnt, dass Sie widerspruchslos Barbara Bleischs geradezu peinlich falsche Geschichte von einem Link zwischen der Entstehung Israels und Holocaust-Überlebenden übernehmen. Sie führen damit das Publikum in die Irre und tragen zur Delegitimierung Israels bei. Kein Wort fällt, dass die völkerrechtlich geschaffene Basis für die Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina auf die Balfour-Deklaration von 1917 zurückgeht, die 1922 im gültigen Völkerbundmandat verankert wurde. Diese Grundlagen sind noch heute gültig, weil die Araber 1947den UNO-Teilungsplan (ein Vorschlag) ablehnten und damit zum Scheitern brachten.
Neben der Geschichte Israels vernachlässigen Sie die bald 100-jährige Ablehnung der dortigen Juden durch die Muslime, was sich in jahrelanger blutiger Gewalt äusserte. Schliesslich griffen 1948 fünf arabische Armeen das gerade gegründete Israel an, um es zu vernichten. Dies misslang, löste aber DAS Flüchtlingsproblem aus. Sie erwähnen nicht, dass viele Muslime gingen, weil von arabischen Stellen dazu aufgefordert. Sie halten grundsätzlich ein Plädoyer für die palästinensische Seite und listen extensiv deren Probleme auf. Die eigentliche Ursache dafür, der Terror der Hamas gegen Israel, die über 15,000 Raketen etc. halten Sie diskret unter Verschluss und vermeiden klare Antworten, wenn Fragen in Richtung Hamas gehen. Ihr Schweigen zum Thema Hamas-Charta, die zur Vernichtung Israels aufruft – dem wichtigsten Ziel von Hamas und Fatah – ist erschütternd! Herr Krähenbühl, was ist, wenn die Hamas eines Tages mit präzisen Raketen israelische Städte beschiesst und Tausende Israelis tötet?
Während rund 30 Sekunden sprachen Sie über die Israelis, denen es auch nicht gut gehe wegen der Raketen, – ich wiederhole: etwa eine halbe Minute! Sie drücken sich feige um klare Antworten, zum Beispiel bei der Frage, wer ein Interesse am Konflikt habe, oder auf B. Bleischs zitieren israelischer Argumente, der Erwähnung der Hamas als Terrororganisation, dem Hinweis auf die Hamas-Charta oder auf die Frage nach Ihren Gesprächen mit der Hamas….Auf „Israel wolle auch nicht immer beschossen werden….sprechen Sie von Analysieren und dazu könnten Sie sich jetzt nicht äussern, sei nicht Ihre Rolle. Sie seien kein Spokesman für die israelische Perspektive…Das anschliessende „ auch nicht für die Hamas-Perspektive“ ist kosmetische Rhetorik, nichts weiter. Peter Hahne muss an Sendungen dieser Art gedacht haben, als er schrieb „Das Herz muss getroffen und der Verstand benebelt werden. Das scheint der heimliche Leitfaden erfolgreicher Manipulationsstrategien zu sein!“
Einige Beispiele von Aussagen, die ohne Basisinformationen, Hintergründe und Ursachen geeignet sind, beim Publikum einen Anti-Israel-Reflex auszulösen:
– Die Sicherheit der Juden (Holocaust-Überlebende) könne nicht auf Kosten der Würde und der Rechte einer anderen Bevölkerungsmehrheit gebaut werden…
– 700,000 mussten ihre Dörfer verlassen….
– sie sitzen weiter hin ihren Lagern, ausgesetzt der Besetzung und der Blockade
– Die Blockade ermögliche keinen Handel, keine Arbeitsperspektiven – menschlich unhaltbar
– Das Trauma der Palästinenser, die Sorgen, die Zerstörungen,
– Deutschland- Frankreich…(als Beispiel für erfolgreiche Diplomatie)
– Schlussendlich setze man sich immer mit der anderen Seite zusammen….
– Unter dem Druck der Besatzung, Druck des Unrechts, Druck des Konflikts…
Sie wecken den Eindruck, als hätte Israel den Palästinensern böswillig Arbeitsplätze geraubt, sowie Würde, Bewegungsfreiheit, Hoffnung, Perspektiven etc. , indem Sie verschweigen, dass es die palästinensischen Führer sind, die für ihren Kampf gegen Israel bewusst einen sehr hohen Preis zu zahlen bereit waren, – zulasten ihrer eigenen Bevölkerung! Das gilt auch für den Missbrauch der Menschen als Schutzschilder…
Diese Analyse soll übrigens keineswegs die Sorgen der Palästinenser, die Zerstörungen etc. kleinreden. Aber man nenne bitte die Verursacher des Übels, die Hamas und Fatah, beim Namen und klage nicht einfach Israel an.
Kein kritisches Wort höre ich, dass die riesige arabische Welt 1948 nicht bereit war, die 450,000 – 650,000 muslimischen Flüchtlinge aufzunehmen und sie lieber als Waffe gegen Israel in Lagern leben liess, mehr schlecht als recht! . Allein der Irak hatte damals ein Bevölkerungsdefizit, das sie alle absorbiert hätte.
Ihre palästinensischen Lehrkräfte ziehen in Ihren UNRWA-Schulen die nächste Generation von fanatisierten, unversöhnlichen Feinden Israels heran, Herr Krähenbühl. Und Sie sprechen im Interview von Dialog weiterführen und keine alten Überzeugungen festigen… Es gibt die Dokumentation „Camp Jihad“. Ich kenne die Stellungnahme der UNRWA dazu, sie überzeugt mich nicht. Für Beispiele der allgemeinen Hetze gegen Israel siehe www.palwatch.org.
Nochmals, das Fernsehpublikum hatte in Ihnen jemand vor sich, der durch und durch die palästinensische Sache vertrat, deren Opferrolle betonte, von deren Würde, Rechten, von mangelnden Zukunftsperspektiven etc. sprach, von den Zerstörungen, verletzten Kindern, – und so Israel indirekt das Recht auf Selbstverteidigung absprach – weil dieses zwangsläufig Opfer forderte, X-mal werden die Blockade und die Besatzung gegeisselt, die Siedlungen kritisiert. Fehlen darf bei der Kritik an Israel auch das Völkerrecht nicht, das Sie jedoch beiseite lassen, wenn es um den Hamas-Terror gegen Israel geht oder um deren Charta. Woher soll das Publikum z.B. wissen, dass das sogenannte Westjordanland eigentlich das von Jordanien 1948-67 widerrechtlich besetzte Judäa/Samaria ist, Mandatsgebiet für jüdische Siedler? Herr Krähenbühl, all das macht Sie zum Advokaten derjenigen, die Israel auslöschen wollen. Dazu kommen die billigen Ausflüchte resp. das Schweigen, wenn die Hamas zum Thema wird, auch bezüglich Ihrer Direktkontakte vom sicheren Jerusalem und Genf aus.
Ihre Saat ist geeignet, Antisemitismus und Hass gegen Israel zu schüren. Sie tragen Verantwortung durch Ihre antiisraelische Grundhaltung, Einseitigkeit und Blindheit gegenüber Hamas und Fatah, – ganz abgesehen von Ihrer bedenklichen Ignoranz in Sachen Geschichte und Rechte Israels. Nicht, dass Israel keine Fehler macht, aber die Umsetzung der Balfour-Deklaration von 1917 wird von muslimischer Seite bis heute bekämpft. Dies obwohl es Platz für alle gehabt hätte. 70% waren staatliches Land. Ihre Haltung trägt dazu bei, dass die Palästinenser den Konflikt schön unter Strom halten werden, denn sie haben Zeit, – und eben Anwälte wie Sie.
Professor Moshe Sharon, Jerusalem, schreibt in „Jihad – Islam against Israel and the West“: Es wird im Nahen Osten nicht Frieden einkehren, solange nicht alles mit dem Islam übereinstimmt : Die totale Vernichtung des jüdischen Staates und der meisten seiner Bewohner, gefolgt von der Umwandlung Palästinas (=inkl. Israels) in einen integralen Teil der muslimischen Welt…..Das ist der einzige Plan des Islams! Es ist kein geheimer Plan, er ist öffentlich bekannt, wird publiziert, gepredigt und gelehrt….aber leider ignoriert, minimiert, toleriert und gar entschuldigt in vielen westlichen Kreisen.
Ich habe die meisten während des Interviews gemachten Aussagen notiert und kommentiert (siehe sep. e-mail).
Denken wir auch daran, dass derjenige, der Israel seinen Augapfel nennt, Ihnen am 7. September gut zugehört hat.
Mit freundlichen Grüssen
H.P. Büchi“

Von Esther Scheiner

Redaktion Israel-Nachrichten.org

 

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Von am 06/11/2014. Abgelegt unter Israel. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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