Israelische Diplomaten sagten ihren europäischen Kollegen, dass sie sich wegen der Dschihadisten Sorgen um die Sicherheit von Juden in Europa machen.
Das Thema wurde Anfang dieser Woche während des achten jährlichen Seminar über die Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus, in Jerusalem besprochen. Das Seminar fand zwischen Vertretern der Europäischen Kommission und Israel statt, sagte Gideon Behar, der Direktor der Abteilung zur Bekämpfung von Antisemitismus im israelischen Außenministerium.
Die Entscheidung einen Dialog über die Frage der Bedrohung in Europa lebender Juden zu führen, wurde zum ersten Mal nach der Tötung von vier Personen im Jüdischen Museum von Brüssel gefällt, sagte Behar der Agentur JTA.
„Dieser Angriff, der dem nordafrikanischen Dschihad zugeschrieben wird, ist der zweite seiner Art innerhalb von zwei Jahren in Europa“, sagte Behar im Bezug auf die Tötung von vier Juden in Toulouse im Jahr 2012. „Wir wollen gemeinsam die Möglichkeiten diskutieren, wie wir dieser Bedrohung entgegentreten können.“
Israel hat bisher nur selten öffentlich zu internen EU-Themen Stellung genommen, die das Land nicht unmittelbar betreffen. Aber „als jüdischer Staat hat Israel ein Interesse daran, dass Juden überall sicher leben können“, sagte Behar. „Darüber hinaus, stellt der Antisemitismus im Allgemeinen und der Dschihadismus insbesondere auch im Ausland und in Europa, eine Bedrohung für Israelis dar.“
Auf der Tagung präsentierte Behar eine französische Facebook-Seite, die in diesem Sommer während Israels Krieg mit der Hamas in Gaza veröffentlicht wurde. Die Seite zeigt Fotos und Details über in Frankreich lebende Juden mit Anrufen, um sie zu töten.
„Wir beobachten seit langem einen wachsenden Antisemitismus, der mittlerweile eine Bedrohung für die Demokratie in Europa geworden ist. Deshalb bringen wir unseren europäischen Gesprächspartnern den starken Wunsch zum Ausdruck, den Antisemitismus in ihren Ländern mit allen Mitteln zu bekämpfen“, sagte Behar.
„Antisemitismus ist wie ein Ebola-Virus, der die zivilisierte Welt bedroht“, fügte er hinzu.
In einer Erklärung wollte die Europäische Delegation nicht den radikalen Islam für den wachsenden Antisemitismus verantwortlich machen, wies aber darauf hin, dass „die Debatte die Bedrohung durch Radikalisierung in Europa angesprochen habe, sowie die vorbeugenden Maßnahmen die unternommen werden müssen, um der Bedrohung zu begegnen.“
Redaktion Israel-Nachrichten.org
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