Staatspräsident Reuven Rivlin, besuchte am Sonntag das israelisch-arabische Dorf Kfar Kassem und nahm an einer Gedenkfeier anlässlich des Massaker im Jahr 1956 teil, bei dem 47 Bewohner der Stadt getötet wurden.
Rivlin ist der erste israelische Präsident, der an der jährlichen Zeremonie teilgenommen hat.
„Wir müssen genau betrachten, was während des Kfar Kassem Massaker passiert ist und alle künftigen Generationen darüber aufklären“, sagte Rivlin während der Zeremonie. „Ein schweres Verbrechen wurde hier begangen und muss wieder gutgemacht werden.“
Rivlin sagte, dass die arabische Bevölkerung in Israel, „Jahre unter der Diskriminierung gelitten hat“ und das „viele Araber in Israel dem Rassismus von Juden gegenüber stehen.“
Zugleich forderte er die arabisch-israelische Gemeinschaft dazu auf, „verantwortlich zu handeln und Gewalt und Terror zu verurteilen.“ Rivlin sagte auch, dass: „Die arabische Bevölkerung immer ein Teil des Fleisches und Blutes des Staates Israel sein wird.“
Er versprach, dass niemand aus dem Land „verjagd“ werde, aber zugleich erklärt er, dass „die arabische Bevölkerung Israels verinnerlichen und akzeptieren müsse, dass der Staat Israel die nationale Heimstätte des jüdischen Volkes ist.“
„Solange es immer noch Bestrebungen gibt, die Juden aus diesem Land zu beseitigen, gibt es keine Chance für den Aufbau einer echten Partnerschaft.“
Die Zeremonie fand im örtlichen Gemeindezentrum statt, an der Mitglieder des Gemeinderates und Vertreter der Familien der bei dem Massaker verletzten und Getöteten, sowie Studenten aus Kafr Kassem und der benachbarten jüdischen Gemeinde Rosh Haayin teilnahmen.
Präsident Shimon Peres hatte sich im Jahr 2007 offiziell für das Massaker entschuldigt, als er das Dorf anläßlich des muslimischen Festes Eid al-Adha besuchte.
Das Massaker ereignete sich am 29. Oktober 1956, am ersten Tag des Krieges im Sinai. Eine Sperrstunde war über dem Dorf verhängt worden, aber die Bewohner der Stadt waren darüber nicht in Kenntnis gesetzt worden. Sie wurden von israelischen Soldaten beschossen, als sie von der Arbeit nach Hause kamen.
Acht der Soldaten wurden für schuldig befunden und zu Gefängnisstrafen verurteilt.
Redaktion Israel-Nachrichten.org
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