hat mehrere Gründe.
Einer ist, dass mein Land das einzige inmitten der es umgebenden Arabischen Ländern ist, das jedem seiner Bürger die gleichen Rechte (ja klar, auch die gleichen Pflichten natürlich) einräumt.
Ob ein Bürger Israels Jude, Christ, Moslem, Bahai oder Druse ist, ändert nichts an seinem Rechtsstatus. Ebenso wenig Einfluss hat seine ethnische Zugehörigkeit.
Hier müsste ich die Drusen ein zweites Mal nennen. Sie sind beides: eine eigene Religion und eine eigenständige Ethnie.
Juden, Christen, Moslems können allen möglichen Ethnien angehören, ganz aktuell, werden die Aramäer seit September als eigenständige christliche Minderheit anerkannt.
Wer aber sind die Drusen?
Sie leben in Syrien, im Libanon, in Jordanien und in Israel. Insgesamt gibt es etwas mehr als 1 Million Drusen weltweit. Ihre Religion hat sich im 11. Jahrhundert vom damals herrschenden islamischen Mainstream abgespalten. Allein der Glaube an das Göttliche ist maßgeblich, Gottesdienste im herkömmlichen Sinne gibt es nicht. Das Gotteshaus der Drusen ist bis heute das „Haus des Gerichts“. Nachdem es in der Frühzeit der Verbreitung eine rege Missionierungstätigkeit gab (die heute verpönt ist) und es zu Zwistigkeiten mit anderen religiösen Gruppen kam, zogen sich die Drusen in abgelegene, gebirgige Orte zurück, wo sie bis heute ihre Siedlungen, Orte und Städtchen haben. In Israel leben sie in zwei rein drusischen Ortschaften im Carmel Gebirge und auf dem Golan.
Die Drusen sind heute noch eine völlig in sich abgeschlossene Gesellschaft, wer die Gemeinschaft durch Heirat eines Nicht Drusen gefährdet, wird völlig ausgeschlossen.
Ein sehr prominentes Beispiel fanden wir in den Klatschspalten der Yellow Press der letzten Wochen: George Clooney heiratete Amal Alamuddin, eine Drusin aus Beirut.
Meine Haushaltshilfe aus Daliyat al-Karmel, einer der Drusen Orte im Carmel, rümpfte nur die Nase. Diese Frau sei nun keine Drusin mehr.
Auch wenn die Drusen auf den ersten Blick sehr männerorientiert wirken, so ist es nicht. Die Bewahrer der Religion sind sowohl Frauen, als auch Männer.
Meine Haushaltshilfe gehört dazu. Sie trägt das weiße Kopftuch der Eingeweihten. Sie kocht den besten drusischen Cafe mit Kardamon, den man sich wünschen kann.
Wo allerdings immer noch die Männer das Sagen haben, auch bei den Drusen, ist bei den Entscheidungen der Töchter, was sie aus ihrem Leben machen möchten.
Faten Nassraldin, 34, aus Daliyat al-Karmel (Foto), hat sich offensichtlich entschieden. Sie wurde auf Massada als erste drusische Offizierin der israelischen Polizei vereidigt!
Ich wünsche ihr in ihrem neuen Aufgabenfeld ganz viel Erfolg!
Von Esther Scheiner
Redaktion Israel-Nachrichten.org
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