Reist man derzeit über den Flughafen Ben Gurion nach Israel ein, so sieht man kurz vor der Passkontrolle ein auffälliges Hinweisschild. Personen, die aus Ländern einreisen, in denen derzeit das Ebolafieber grassiert, müssen sich, noch vor der Passkotrolle, bei den Flughafenbehörden melden.
Die Inkubationszeit beträgt bis zu 21 Tagen, die häufigsten Symptome sind hohes Fieber über 38.5°, innere Blutungen und Blutungen im Gewebe, Erbrechen von Blut, Durchfall, …….Eine Heilung des Ebolafiebers ist derzeit noch nicht möglich, die Medizin beschränkt sich auf eine Linderung der Symptome und das Verhindern der Weiterverbreitung. Dies ist vor allem deshalb problematisch, weil eine Übertragung nicht nur durch den zwischenmenschlichen Kontakt, sondern auch durch kontaminierte Gegenstände auf den Menschen möglich ist. Eine Isolation bis über das Ende der Inkubationszeit ist daher der sicherste Weg, die Gefahr einzudämmen.
Das in Carmiel ansässige Unternehmen Protalix, welches sich auf die Herstellung von biotechnologisch hergestellten Proteinen spezialisiert hat, die im Medizinsektor von immer zunehmender Bedeutung sind, hat dem Ebola Virus den Kampf angesagt.
Protalix entwickelte bereits vor Jahren ein spezielles System, ProCellEx®, um eine große Menge von rekombinanten Proteinen herzustellen, die den hohen Anforderungen der Medizin und Pharmazeutik entsprechen. Grundlage dieser manufakturierten Proteine sind Pflanzen und nicht mehr, wie bisher üblich, Zellen von Säugetieren. Ethische Bedenken gegenüber der Biotechnologie konnten durch diese Tatsache weitgehend ausgeräumt werden.
Die Besonderheit gegenüber anderen, ebenfalls auf diesem Gebiet forschenden Unternehmen ist, dass Protalix nur die Pflanzenzellen benutzt, während andere Unternehmen die ganze Pflanze einsetzen.
Großes Vertrauen hatten die Anleger wohl nicht in dieses Start-Up Unternehmen, seit dem Börsengang 2013 hatte die Aktie mehr als 60% ihres Wertes verloren.
Das soll nun anders werden.
Geburtshelfer soll die US Amerikanische Firma ZMapp werden. Das ambitionierte Unternehmen konnte einen großen Erfolg verbuchen, als 18 Affen den Versuch im Kampf gegen Ebola überlebten, ebenso wie zwei Ärzte, die sich den Antikörpermix spritzen ließen, den Selbstversuch überlebten.
ZMapp hat nun die Bewilligung der WHO erhalten, das Medikament einzusetzen.
Obwohl ZMApp noch nicht ausgetestet ist, wurde das Medikament freigegeben. „Wir haben hier eine Krankheit mit hoher Sterberate, ohne dass es eine bewährte Behandlung oder Impfung gibt“, sagte die stellvertretende WHO-Generaldirektorin Marie-Paule Kienysie.
Und weil Protalix eines der zwei Unternehmen weltweit ist, die bei der Herstellung der Proteine auf rein pflanzlicher Grundlagen, in diesem Fall auf Tabak zurückgreift, wird Protalix maßgeblich am Kampf gegen Ebola beteiligt sein. Die in Carmiel vorhandenen Anlagen werden es ermöglichen, große Mengen der notwendigen Impfstoffe herzustellen.
Von Esther Scheiner
Redaktion Israel-Nachrichten.org
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