In der polnischen Stadt Wroclaw (Breslau) fand die erste rabbinische Ordination seit der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg statt, in einer Synagoge die den Holocaust überstanden hat.
Vier Rabbiner und drei Kantoren wurden am Dienstag bei einer Zeremonie in der Synagoge zum Weißen Storch, feierlich geweiht. Deutschlands Außenminister Steinmeier und andere Würdenträger waren unter den Anwesenden.
Die neuen Geistlichen studierten am Abraham-Geiger-Kolleg in Potsdam, Deutschland, einem rabbinischen Reformseminar, dass im Jahr 1999 gegründet und nach einen Pionier des Reformjudentums aus dem 19. Jahrhundert benannt wurde.
Geiger war für mehr als 20 Jahre Rabbiner an der Synagoge zum Weißen Storch und war maßgeblich an der Gründung des Jüdischen Theologischen Seminar in Wroclaw beteiligt, einer Stadt, die vor dem Zweiten Weltkrieg zu Deutschland gehörte und als Breslau bekannt war.
Breslau beheimatete vor dem Krieg die drittgrößte jüdische Gemeinde in Deutschland. Die Storch-Synagoge wurde im Jahr 1820 erbaut und später aufgegeben. Nach einer vollständigen Wiederherstellung im Jahr 2010, wurde sie neu geweiht und diente der lokalen jüdischen Gemeinde.
Die Ordinations-Zeremonie fand einen Tag nachdem das Geiger-Kolleg, das deutsche Bildungsministerium und die jüdische Gemeinde der Stadt, an den 75. Jahrestag des deutschen Überfall auf Polen mit einem Gedenkkonzert gedacht hatten.
Zeremonien sind für Mittwoch geplant, die an den 160. Jahrestag des Breslauer Jüdischen Theologischen Seminars und den 140. Todestag von Abraham Geiger erinnern.
Das Geiger Kolleg ist das erste Rabbinerseminar, dass nach dem Holocaust in Mitteleuropa gegründet wurde. Es ist Mitglied der Weltunion progressiver Juden.
Redaktion Israel-Nachrichten.org
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