Die Feuerpause hält weiterhin! Im Laufe des Tages wurden kaum Meldungen zu den aktuellen Verhandlungen, die Heute wieder aufgenommen wurden, veröffentlicht. Nur soviel scheint sich abzuzeichnen: beide Seiten sind mit den bisherigen Vorschlägen unzufrieden.
Die Chancen, dass Morgen der große Durchbruch kommt, liegen bei 50%.
Die ausländischen Medien halten sich seit den letzten Tagen zurück, sobald nichts Dramatisches im Zusammenhang mit Israel passiert, rücken wir automatisch auf die Seiten, die dem „Vermischten“ vorbehalten sind. Vielleicht ist das auch ganz gut so.
Eine Meldung, die es in die Schlagzeilen fast aller großen online Zeitungen schaffte, war die über die Rückgabe der Ehrenmedaille als „Gerechter unter den Völkern“ durch den Niederländer Henk Zanoli. Mit dieser Medaille ehrt Israel jene Menschen, die während der Zeit des Nationalsozialismus Juden vor dem Zugriff der Nazischergen und damit vor dem sicheren Tod retteten. Auch Henk Zanoli und seine Mutter gehörten dazu.
Seine Mutter und er nahmen den 1932 geborenen Elchanan Pinto, der aus einer orthodoxen jüdischen Familie in Amsterdam stammte, bei sich auf und konnten ihm von 1943 bis 1945 ein sicheres Heim im niederländischen Dorf Eemnes in der Provinz Utrecht geben. Seine Eltern und Geschwister wurden in den Konzentrationslagern der Nazis ermordet. Nach dem Krieg kam ein Onkel und brachte ihn in einem jüdischen Waisenhaus unter. 1951 emigrierte er mit anderen Jugendlichen nach Israel.
Nach dem Krieg erfuhr Johanna Zanoli, dass sowohl ihr Mann, als auch einige ihrer Kinder, die im Widerstand aktiv waren, im Februar 1945 in Mauthausen Opfer des Naziterrors geworden waren.
Henk Zanoli hat in einem Brief an die Israelischen Botschaft in Den Haag ausführlich begründet, warum er die Medaille nicht länger behalten kann.
Mitglieder seiner Familie sind in Gaza gestorben. An einem Ort, an dem die Kampfhandlungen am heftigsten tobten. So sehr ich den Vorfall bedauere, so sehr ich seine Haltung verstehe, so sehr ich die Trauer der Familie mitfühlen kann, aber was hat seine Familie mitten in der Terrorhochburg verloren?
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von Esther Scheiner
Redaktion Israel-Nachrichten.org
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